Schnallt euch an und startet eure Triebwerke denn Top Gun ist nach 36 Jahren zurück auf der großen Leinwand. Wir haben ihn für euch gesehen und euch wird sicher interessieren wie der Film denn so war. Doch bevor wir auf Details eingehen gibt es wie immer einen kurzen Abriss über die Handlung des Filmes:
Pete “Maverick” Mitchell fliegt wieder
Viele Jahre sind vergangen seitdem Captain Pete Mitchell Rufname Maverick (Tom Cruise) die Top Gun Akademie verlassen hat. Er ist nun als Testpilot für die US Navy tätig und Zerstört auf dem Flug um das Hyperschallprojekt zu retten aufgrund einer Befehlsverweigerung das Flugzeug. Noch bevor er Gefeuert werden kann trifft ein Anruf von Admiral Tom „Iceman“ Kazanski ein der Ihn zurück nach Top Gun Abkommandiert.
Hier erfährt er, dass er eine Gruppe junger Absolventen auf einen fast unmöglich scheinenden Angriff auf eine unterirdische Atomanlage vorbereiten soll. Maverick war nie der geborene Lehrer und dann holt ihn noch seine Vergangenheit ein. Der Sohn seines in einem Unfall verstorbnen Co-piloten “Goose”, Liutenant Bradley Bradshaw (Miles Teller) Rufname “Rooster” ist teil der Gruppe und hat mit Maverick noch eine Rechnung offen.
Ein Liebesbrief an das Original und die Zeit aus der es Stammt
Das ist die Prämisse des zwei Stunden und zehn Minuten langen Streifens den ich im Kino nie als so lange empfunden habe, was ein schonmal ein gutes anzeichen ist. Oft habe ich mich in der Darstellung der waghalsigen Manouver und der inszenierung der beindruckenden Militärtechnik verloren. Denn das sind die Stellen an denen Top Gun Maverick richtig glänzt. Verstärkt wird dieser Effekt noch dadurch, dass der Film laut Produktionsteam großteilig auf Greenscreen und CGI Technik verzichtet und dadurch noch ein Stück authentischer wird. Auch das sonst im heutigen Action Kino so gängige Schnittfest bleibt zum glück aus.
Top Gun Maverick ist an seinen Besten stellen ein Liebesbrief an die 80er und das Original und zeigt Tollkühne Piloten, die Waghalsige Stunts vor Realer kulisse volbringen und gerade das macht den Charme dieses Filmes aus. Leider Schafft es aber der neue Teil aufgrund dieser Liebe vom Vorgänger nicht von dem bereits durch diesen Beschrittenen Pfad auszubrechen und so erhalten wir einen Film bei dem man als zuschauer das gefühl bekommt diesen so oder so ähnlich vor 36 Jahren schon einmal gesehen zu haben nur mit weniger Farbkorrektur.
Ein bisschen zu nah am Original
Denn wie der Ganze Film sich an den Konventionen und dem Filmemachen der 80er bedient, so bleiben Handlungs und Charaktertiefe leider auch auf den Standarts des Actionkinos dieser Zeit zurück. Das bedeutet, dass die Geschichte des Filmes nur mittel zum Zweck ist das mutige Menschen Halsbrecherische Manouver fliegen können und das merkt man. Zum Beispiel wirkt die eingeschobene Liebesgeschichte komplett generisch und hat weder einen Einfluss noch einen Sinn in der ganzen Geschichte und füllt nur Zeit auf in der man weniger Flugzeuge sieht.
So sind alle Charaktere aus dem Schablonenheft für Charakterstereotypen eins zu eins direkt übernommen worden und selbst nach langem überlegen fallen mir zu den Meisten der jungen Piloten maximal zwei worte ein um ihre Persönkichkeit zu beschreiben nämlich den Stereotyp den der Charakter verkörpern soll. Auch die Hauptcharaktere besitzen nicht viel mehr Tiefgang. Maverick hat anscheinend in den 36 vergangenen Jahren nicht dazugelernt oder sich weiterentwickelt und weder die Konfrontation mit seiner Vergangenheit noch seine neue Aufgabe ändern etwas daran. Dieses Beispiel steht für alle Charaktere und deren nicht vorhandene Entwicklung auch die im Film aufgeworfenen Konflikte scheinen nach der letzten Mission sich einfach in luft aufzulößen und werden nie wieder angesprochen.
Also was ist Top Gun Maverick – Es ist ein Liebesbrief an eine vergangene Ära des Kinos in der platte Sprüche und überschwänglicher Patriotismus eine Tiefgreifende Handlung ersetzten, wer über das hinwegsehen kann, den erwarten harte Menschen in heißen Kisten die spektakuläres vollbringen was auch genauso spektakulär aussieht.
Fazit:
6,5/10 Punkten
Wer den Vorgänger kennt und einfach nur mehr davon haben will wird hier voll auf seine Kosten kommen. Klassisches Action Kino das hält was es verspricht. Wer aber einen Film mit tiefgang sucht der wird hier nicht fündig werden