Warum die Möglichkeit zu patchen Spiele kaputt macht

Es ist ein immer häufigeres Phänomen, Spieler beklagen sich über verbuggte Spiele. Vorallem frisch veröffentlichte Titel weisen viele Fehler auf und kratzen am Rand der unspielbarkeit. Ein Beispiel hierfür ist das vor kurzem veröffentlichte Far Cry 5. Viele fragen sich warum, doch dabei sind wir selbst die Spieler mitverantwortlich für dieses Problem weil wir die Politik der Entwickler und Publisher durch kauf auch noch unterstützen:

Wir leben im Zeitalter des Internets und des Onlinezwanges, Spielen ohne Internetverbindung ist in den Meisten fällen nicht mehr möglich. dies ermöglicht den Entwicklern kosten und Zeit für einen Release einzusparen.

Woran sparen diese? Die sher zeitintensive und auch sehr kostenträchtige Phase in der Entwicklung eines Spiels ist die Testphase dieses. Diese benötigt sowohl Tester als auch Programmierer welche an diesem Spiel arbeiten und während dieser Zeit Geld kosten, welches in dieser Zeit nicht durch Verkäufe eingespielt wird, sondern erst einmal investiert unsicher ob dieses wieder reingeholt werden kann. Was wäre nun wenn man diese Zeit und das Geld reduzieren könnte, diese Tests sich kostenlos machen könnte und auch noch dabei Geld verdienen könnte. Von einem Wirtschaftlichen Standpunkt her klingt das doch super oder?

Und hierbei kommt das Phänomen Patch ins Spiel. Spiele werden unfertig an uns Spieler ausgeliefert, durch uns getestet und der Patch uns dann als kostenloser Service verkauft. Dabei sind wir in diesem Fall der Kostenlose Spieletester für die Entwickler und bezahlen auch noch dafür. Für den Entwickler super für uns weniger gut.

Das Problem hierbei ist, dass viele von uns immer noch nicht verstanden haben das Patches in vielen Fällen und vor allem bei Vollpreistiteln kein Service sind. Nein es ist die Nachlieferungen von Dingen die eigentlich ganz selbstverständlich sein sollten, nämlich am Releasetag ein fertiges, Bug und Glitchfreies  Spiel bereitzustellen welches in seinem Vollen umfang spielbar ist und nicht jede halbe Stunde ein Fehler auftritt.

Das größte Problem ist eigentlich hierbei, dass wir diese Politik auch noch unterstützen. Wir kaufen solche unfertigen Titel welche genauso gut als Early Access verkauft werden könnten, die Standards sind hier nicht allzu verschieden. Wir Bestellen Spiele vor und zeigen den Entwicklern das sie machen können was sie wollen und wir trotzdem ihr Spiel kaufen werden. Wir akzeptieren Onlinezwang anstatt fertige Spiele zu fordern und lassen somit zu, dass Entwickler diese Politik einfach weiter betreiben.

Ich will mit diesem Artikel keine Revolution anstossen, aber es ist etwas was auf jeden Fall gesagt gehört. Wir die Spieler sind hier in der Verantwortung und sollten uns die frage stellen: Ist das uns 60 Euro wert? Ist es sinnvoll Spiele direkt zu Release zu kaufen. und damit diese Politik zu unterstützen? Und sollten renommierten Spielemagazine trotzdem Sehr positive Wertungen vergeben obwohl sie unfertige Spiele geliefert bekommen? Warum kreiden wir kleinen Entwicklern Bugs, an feiern aber die Großen für jeden Patch den sie machen obwohl wir diese Politik verurteilen sollten?

Wir müssen umdenken, und unser Handeln als Spieler verändern weil wir die Spieler hier in der Verantwortung sind, Wir sind der Markt und wir bestimmen was uns geliefert wird durch unser Kaufverhalten. Nehmen wir unsere Verantwortung wahr und werden wir dieser endlich gerecht.

FAZIT:

– Viele Patches sind kein Service, sondern eine Nachlieferung von dingen die eigentlich selbstverständlich sein sollten

– Wir sind in der Verantwortung auf diese Politik zu reagieren und durch unser Kaufverhalten diese nicht zu unterstützen

Über Jonas Holtz 41 Artikel
Gründer und Cheafredakteur von WFX-Creative. Seine Begeisterung für Filme, Spiele und Popkultur jeglicher art veranlasste ihn dieses Portal ins leben zu rufen.